Hans-Dietrich Genscher

dt. Politiker; FDP; Bundesaußenminister und Vizekanzler 1974-1992; Bundesinnenminister 1969-1974; FDP-Vorsitzender 1974-1985; MdB 1965-1998

* 21. März 1927 Reideburg/Saalkreis

† 31. März 2016 Wachtberg-Pech

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 43/2016

vom 25. Oktober 2016 (fl)

Herkunft

Hans-Dietrich Genscher, ev., geboren 1927 in Reideburg (später Stadtteil von Halle), war das einzige Kind eines Juristen und einer Bauerstochter. Der Vater war Syndikus beim Landwirtschaftsverband. 1933 zog die Familie nach Halle an der Saale. Seinen Vater verlor G. bereits 1937, die Mutter starb 1988.

Ausbildung

G. besuchte in Halle die Friedrich-Nietzsche-Oberschule. Während der NS-Zeit (1933-1945) wurde der Oberschüler ab 1943 im Zweiten Weltkrieg als Flakhelfer eingesetzt. 1944 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen, leistete er 1945 noch Kriegsdienst in der Schlacht um Berlin. Nach Kriegsende im Mai 1945 wurden Deutschland und die Reichshauptstadt Berlin von den vier Siegermächten in Besatzungszonen bzw. Sektoren aufgeteilt. G. schlug sich nach kurzer amerikanischer und britischer Kriegsgefangenschaft zunächst in Halle (Ostzone) als Bauhilfsarbeiter durch und legte 1946 an seiner alten Schule das Ergänzungsabitur ab. An Tuberkulose erkrankt, musste er zwischen 1946 und 1957 gut drei Jahre in Krankenhäusern und Lungenheilstätten verbringen. Sein Jurastudium ab 1946 in Halle und Leipzig schloss er 1949 mit der Ersten Juristischen Staatsprüfung ab. Im gleichen Jahr entstand ...